Finanzierung von Hausbau und Hauskauf: Kredite und Förderung

Sie träumen von den eigenen vier Wänden und möchten keine Miete mehr zahlen? Mit der passenden Finanzierung ist das möglich. Aber wie viel Haus können Sie sich leisten? Welcher Kredit passt zu Ihnen und welche Fördermittel hält der Staat bereit? Wir geben einen Überblick und zeigen, worauf es bei der Finanzierung von Hausbau und Hauskauf ankommt.

Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Bevor Sie sich auf die Suche nach Ihrem Traumhaus begeben, sollten Sie Ihr Budget abstecken und einen möglichen Kaufpreis festlegen. Möglich ist das mit einer Haushaltsrechnung und einer Zusammenstellung Ihres Eigenkapitals.

Haushaltsrechnung: Wie viel gebe ich jeden Monat aus? Eine Antwort auf diese Frage zeigt Ihren Kapitalbedarf. Stellen Sie diesem Ihr Einkommen gegenüber, bekommen Sie ein Bild davon, wie viel Geld zur Finanzierung von Hausbau oder Hauskauf bleibt.

Eigenkapital: Das Eigenkapital sollte mindestens 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises ausmachen und ausreichen, um die Kaufnebenkosten abzudecken. Anrechnen lassen sich neben Sparvermögen auch Bausparverträge, bestehende Immobilien sowie Eigenleistungen.

Wie viel Ihr Haus kosten darf, hängt von Ihrem Eigenkapital und der möglichen Kredithöhe ab. Letztere ergibt sich dabei vor allem aus den monatlich zahlbaren Raten. Im Video „Was kann ich mir leisten“, erklären wir Ihnen, wie Sie den möglichen Kaufpreis Ihrer Immobilie richtig bestimmen.

Welche Finanzierung für Hausbau und Hauskauf gibt es?

Haben Sie eine Immobilie gefunden, geht es um die Beschaffung von Baugeld. Abhängig von Ihrer finanziellen Situation stehen dabei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. So gibt es neben dem klassischen Annuitätendarlehen unter anderem auch Bausparverträge sowie Volltilgerdarlehen.

Annuitätendarlehen: Bei dieser Art der Finanzierung von Hausbau und Hauskauf zahlen Sie immer gleiche Raten. Während die Zinszahlungen für die offene Restschuld anfallen und sinken, steigen die Tilgungsanteile mit der Zeit an. Insgesamt ist das Annuitätendarlehen sicher und gut planbar.

Bauspardarlehen: Hier beginnen Sie schon früh damit, Geld für die Finanzierung von Hausbau oder Hauskauf anzusparen. Haben Sie etwa 30 bis 50 Prozent der Vertragssumme zusammen, bekommen Sie das Geld ausgezahlt. Für den offenen Betrag erhalten Sie ein Bauspardarlehen, dessen Zinsen bereits beim Abschluss des Vertrages feststehen.

Volltilgerdarlehen: Bei einem Volltilgerdarlehen zahlen Sie Ihren Kredit in einer festgelegten Zeit zurück und vermeiden das Risiko steigender Zinsen. Erforderlich sind dazu allerdings hohe Tilgungsraten. Da diese mit einer hohen monatlichen Belastung einhergehen, lohnt sich die Finanzierung von Hausbau oder Hauskauf über Volltilgerdarlehen für einkommensstarke Haushalte.

 

Gibt es Fördermittel für Hausbau und Hauskauf?

In vielen Fällen können Sie auf die Förderung vom Staat setzen. Geht es um einen Neubau, erhalten Sie dabei in der Regel Darlehen mit besonders niedrigen Zinsen. Zur Auswahl stehen unter anderem folgende Angebote:

  • Klimafreundlicher Neubau: Für einen klimafreundlichen Neubau bekommen Sie Fördermittel von der KfW. Verfügbar sind besonders günstige Darlehen aus dem Programm 297/298 der Förderbank. Um diese zu erhalten, müssen Sie ein neues Effizienzhaus der Stufe 40 mit Umweltheizung und besonders niedrigen CO2-Emissionen bauen oder kaufen.
  • Wohneigentum für Familien: Familien steht voraussichtlich ab Juni 2023 das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) bereit. Dieses wird in Form von günstigen Krediten über die KfW zu erhalten sein. Wer mit einem Kind klimafreundlich baut und nicht mehr als 60.000 Euro pro Jahr verdient, soll Darlehen von bis zu 240.000 Euro beantragen können. Für jedes weitere Kind steige die Einkommensgrenze aktuellen Informationen zur Folge um jeweils 10.000 Euro an. 

Während der Staat Neubauvorhaben überwiegend mit vergünstigten Darlehen fördert, gibt es bei der Sanierung von Bestandsgebäuden auch Zuschüsse und Steuererleichterungen. Zur Auswahl stehen dabei Angebote von der KfW, dem BAFA und dem Finanzamt:

  • Ganzheitliche Sanierung: Übertreffen Sie bei einer Sanierung den Neubaustandard, können Sie Fördermittel aus dem KfW-Programm 261 in Anspruch nehmen. Verfügbar sind zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen, deren Höhe mit zunehmender Energieeffizienz steigt.
  • Einzelne Sanierungsmaßnahmen: Ersetzen Sie die alte Heizung durch eine Wärmepumpe, Solaranlage, Holzheizung oder eine Brennstoffzellenheizung? Genau wie für die Erweiterung bestehender Anlagen und den Anschluss an ein Gebäude-/ oder Wärmenetz bekommen Sie dafür eine Förderung. Ebenso für Sanierungsmaßnahmen am Gebäude wie neue Fenster oder Haustür sowie Dämmung von Dach oder Fassade. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beteiligt sich dabei an einem Teil der Kosten, und die Finanzierung der Sanierung nach einem Hauskauf wird günstiger.
  • Steuerbonus für die Sanierung: Übertreffen Sie die gesetzlichen Mindestanforderungen bei Sanierungsvorhaben am eigenen Haus oder bauen eine umweltfreundliche Heizung ein, lässt sich ein Teil der Kosten steuerlich geltend machen. Voraussetzung ist die Sanierung eines mindestens zehn Jahre alten und selbst genutzten Hauses.