Gasheizung
Die Gasheizung war lange Zeit das beliebteste Heizgerät der Deutschen. Sie sorgt noch immer in fast 50 Prozent aller Wohngebäude für wohlige Wärme und lässt sich flexibel mit anderen Wärmeerzeugern kombinieren. So zum Beispiel mit Solaranlagen, Wärmepumpen oder Holzheizanlagen.
Hohe Effizienz durch Brennwerttechnik
Gasheizungen nutzen die Energie der Brennstoffe nahezu restlos aus, indem sie auch dem heißen Abgas Wärme entziehen. Die Rauchgase kühlen dabei so stark ab, dass die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Dieser Vorgang setzt verborgene Wärme frei, die in Altgeräten über den Schornstein entweicht. Im Vergleich zu Niedertemperaturgeräten sparen sogenannte Brennwertheizungen auf diese Weise 5 bis 10 Prozent ein. Gegenüber Konstanttemperaturkesseln liegen die Einsparungen sogar bei bis zu 20 Prozent.
Therme oder Kessel: Arten der Gasheizung
Die Gasheizung ist in verschiedenen Arten erhältlich. So zum Beispiel als platzsparende Therme oder bodenstehender Kessel. Die folgende Übersicht informiert über Varianten und ihre Eigenschaften:
Gasthermen sorgen für warmes Heizungswasser. Sie sind besonders kompakt und lassen sich an nahezu jeder Wand aufhängen. Warmwasser bereiten die Anlagen in externen Speichern.
Kombithermen eignen sich für Häuser und Wohnungen mit knappen Platzverhältnissen. Denn neben dem Heizungswasser erwärmen sie Trinkwasser im Durchlaufprinzip.
Kompaktgeräte besitzen einen Speicher für Trinkwasser. Sie sind größer und in wandhängender oder bodenstehender Form erhältlich. Durch den integrierten Vorrat ist warmes Trinkwasser schneller verfügbar.
Gaskessel sind bodenstehende Geräte mit einem großen Wasserinhalt. Sie speichern Wärme, um den schwankenden Bedarf auszugleichen. Da die Gasheizung ihre Leistung variabel einstellen kann, kommen Kessel eher in Großanlagen zum Einsatz.
Verschiedene Brennstoffe stehen zur Wahl
Üblicherweise benötigen Sie einen Gasanschluss, um die Gasheizung zu betreiben. Dieser verbraucht kaum Platz und ist sehr gut für kleine Häuser geeignet. Ist der Anschluss nicht möglich oder zu teuer, kommt Flüssiggas infrage. Der Rohstoff lagert in ober- oder unterirdischen Tanks auf Ihrem Grundstück. Er ist vergleichsweise günstig und verbrennt sauberer als Erdgas. Moderne Gasheizungen verbrennen auch Gemische aus Erdgas und Wasserstoff. Stammt Letzterer aus erneuerbaren Quellen, schont das fossile Ressourcen. Gleiches gilt für Biogas und Bio-Flüssiggas, die seit dem Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes als regenerativer Energieträger zugelassen sind. Setzen Sie diese Brennstoffe ein, heizen S nachhaltig und umweltfreundlich.
Kombination mit erneuerbaren Energien
Verbessern lässt sich die Klimabilanz, indem Sie erneuerbare Energien mit der Gasheizung koppeln. Typisch ist die Kombination mit Solarthermie. Aber auch wasserführende Kamine, Holzheizungen und Wärmepumpen lassen sich problemlos mit der flexiblen Heizung verbinden. Während die Erneuerbare-Energien-Anlagen dabei die Grundlast im Haus abdecken, springen Gasheizungen nur dann noch ein, wenn die Umweltheizung nicht genügend Wärme liefert oder zu hohe Kosten verursacht. Das führt zu einem sinkenden Gasverbrauch und Sie sparen Heizkosten ein.
Gasheizung kaufen: Die Voraussetzungen
Damit Gasthermen und -kessel den Brennwerteffekt richtig nutzen, darf das Heizungswasser nicht zu warm sein. Sicherstellen können Sie das mit groß ausgelegten Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung. Einige Bundesländer fordern darüber hinaus einen Mindestanteil regenerativer Energien zur Deckung der Heizlast. Ab 2024 soll diese Pflicht deutschlandweit gelten. Installieren Sie dann eine neue Heizung, müssen Erneuerbare-Energien-Anlagen mindestens 65 Prozent der Heizlast decken.
Energiespartipp: Ist Ihre Gasheizung intakt, sorgen auch Maßnahmen an der Wärmeverteilung für Einsparungen. Infrage kommt zum Beispiel der hydraulische Abgleich, das Austauschen alter Heizungspumpen oder die Dämmung von Rohrleitungen. Neben hohen Einsparungen profitieren Sie dabei auch von einer staatlichen Förderung für die Heizungsoptimierung.
Kosten und Förderung für das Heizen mit Gas
Eine Gasheizung kostet etwa 2.000 bis 4.000 Euro. Mit Zubehör und Montage bekommen Sie eine neue Heizung für etwa 4.000 bis 6.000 Euro. Benötigen Sie auch einen Gasanschluss, kommen 1.000 bis 2.000 Euro hinzu. Flüssiggastanks lassen sich außerdem Mieten. Hier zahlen Sie monatlich 10 bis 15 Euro und kommen um hohe Anschaffungskosten herum.
Verbinden Sie die Anlage mit erneuerbaren Energiesystemen, bekommen Sie sogar eine Förderung für die Heizung. Diese gibt es jedoch nur für die Umweltheizung und auch nur dann, wenn es sich dabei um ein separates Gerät handelt. Kompakte Gas-Hybrid-Wärmepumpen werden hingegen nicht über das BAFA gefördert.
Alternativ sind bei einem Heizungstausch auch günstige Modernisierungskredite erhältlich.
Stand:12/2022